bis ca. 1450 Handgeschriebene Texte nur in Dialekten; Schulen gab es in Klöstern, Schreibstuben auch an Höfen.

ab ca. 1450 Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch Gu­tenberg, städtische Schulen und Landesuniversitäten wurden ge­gründet, Luther übersetzt die Bibel, ein neues Rechtssystem mit schriftlichen Verhandlungen wird eingeführt.

bis ca. 1650 Druckereien entstehen, die Normierungen der Schreibweisen beginnen, Niederdeutsch wird praktisch nicht mehr gedruckt.

bis ca. 1750 Ein Pressewesen entsteht; Wörterbücher, Grammatiken und Stillehren werden geschrieben.

1774-86 Das Wörterbuch von Johann Christoph Adelung (5 Bde.) legt eine verbreitete Norm fest, aber noch gibt es keine einheitliche Schreibung.

im 19. Jh. Erfindung des Rotationsdrucks 1814, Gründung des deutschen Reiches 1871, Bemühungen um eine einheitliche Rechtschrei­bung.

1876-1880 1. Orthographische Konferenz in Berlin, der Gymnasialdirektor Konrad Duden gibt 1880 im Auftrag des preußischen und bay­rischen Schulministers ein Rechtschreibwörterbuch heraus.

1892 In der Schweiz wird die Rechtschreibung vereinheitlicht.

1901-1903 2. Orthographische Konferenz in Berlin: Normierung und Ein­führung einer einheitlichen Rechtschreibung durch den Staat ab 1902. Konrad Duden wurde beauftragt, die Regeln in sein Wörterbuch einzuarbeiten; der DUDEN-1 (Rechtschreibung) ist seitdem maßgeblich für Normierungen bis 1996.

1983-1996 Neufassung der amtlichen Regeln auf Anregung Österreichs und Wiener Gespräche 1986, 1992, 1994 und internationale Verein­barung 1996.

1998-2006 Einführung der Neuregelung, erneute Überarbeitung durch den neu gegründeten internationalen Rat der Rechtschreibung; die neuen Regeln gelten endgültig seit dem 1. August 2006.

Sprachsemester 1, Seite 184



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